Anno Domini - Kirche & Staat
In "Anno Domini - Kirche & Staat" besteht die Herausforderung darin, geschichtliche Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dazu startet jeder Spieler mit 9 Karten - und muss immer die oberste einsetzen. Da wird er zum Beispiel nach der Gründung der Heilsarmee in London gefragt. Auf dem Tisch liegt bereits die Marienerscheinung der Bernadette in Lourdes. Was war nun früher? Hat sich der Spieler entschieden, kommt der nächste an die Reihe und hat die Möglichkeit, diese Reihenfolge anzuzweifeln oder ein nächstes Ereignis dazuzuordnen, das er selbst auf der Hand zuoberst hält. Manchmal ist dies leicht, häufig jedoch auch nicht. Wer anzweifelt, sollte sich schon so sicher wie möglich sein - ist nämlich die Reihenfolge doch richtig, muss er 4 neue Karten auf die Hand nehmen. Hat der Angezweifelte die Reihenfolge falsch gelegt - oder einer seiner Vorleger - muss hingegen dieser zur Strafe 2 Karten nachziehen. Es gewinnt der Spieler, der zuerst alle Karten erfolgreich abgelegt hat.
Spielinformationen |
Fazit |
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Bewertung im Überblick |
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Zielgruppe: Gruppen: Erwachsene, Familien: Schnell-Spieler, Spieletreffs: Gesellige, Spiele für Zwei Links: |
Nicht nur, aber hauptsächlich für Geschichtsliebhaber: Ein Spiel rund um Daten und Fakten aus der Vergangenheit, kombiniert mit einem genialen Spielmechanismus. |
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Bilder zum Spiel
Ausführliche Bewertung |
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Die Karten sind zweckmäßig beschrieben, wichtige Informationen fett gedruckt. Das ist praktisch und übersichtlich, mehr aber auch nicht. |
Irgendwann wird jeder angezweifelt - und dann heißt es: Karten wenden. Leider muss man dann auch dafür büßen, dass ein Vorgänger bereits die Reihenfolge falsch gelegt hat. Aber man selbst hätte das ja auch schon anzweifeln können. Bestimmt bekommt am Ende jeder dabei sein Fett ab. Ungerecht wird es am Ehesten, wenn vor einem selbst der Mitspieler mit dem größten Geschichtswissen sitzt. Der wird am Ehesten anzweifeln und seinem Vor-Leger schaden. Also kleiner Tipp: Setz' Dich niemals in der Reihenfolge vor den Geschichtsexperten ... |
Zunahme an Wissen findet in jedem Fall statt, wobei vielleicht die Hälfte der Fragen aus dem Bereich "Staat" kommen, wie der Titel schon sagt. Abgefragt werden ansonsten Ereignisse aller Religionen, mit Schwerpunkt auf Kirchengeschichtlichem, zumeist aus der römisch-katholischen, weniges auch aus der biblischen Geschichte selbst. Wann wurde das Fronleichnamsfest verbindlich eingeführt? Oder der Turm der Marienkirche in Stralsund als höchstes Bauwerk der Welt eingeweiht? Der Adventskranz erfunden? Ein toter Knabe von einem Mann Gottes in Sunem zum Leben erweckt? Oder das Bauverbot von Minaretten durch Volksentscheid in der Schweiz beschlossen? Die neuesten Fragen dieser "Anno Domini"-Ausgabe stammen aus dem Jahr 2016. |
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Die Karten haben das Format 6,3 x 4,2cm. Vorteil: leicht zum Mitnehmen und fast jede Tischgröße reicht aus. Noch kleiner wäre aber zu klein gewesen ;-) |
Natürlich sind Geschichtsliebhaber klar im Vorteil - wenn sie auch Zeit in ihr Hobby investiert haben. Oder über ein breites Allgemeinwissen verfügen. Denn wann hat Reverend William Lee wohl die Strumpfstrickmaschine erfunden? Wahrscheinlich nicht vor dem Mittelalter. Vielleicht erst mit Einführung der Dampfmaschine? Auf jeden Fall lernt man dazu. Und kommt immer wieder ins Schmunzeln ... Wann fuhr der Papst Ferrari? Oder hörte das Zölibat für Beamtinnen in Deutschland auf? |
Nachfolge wird kaum gefördert, da ethische und geistliche Fragen wenig Eingang in die Historie des Spiels finden. Was auch schwieriger ist als die Datierung kirchenpolitischer Ereignisse. Mit gutem Willen wird man aber auch dann und wann auf wichtige geistliche Themen hingewiesen, über die man nachsinnen kann. Zum Beispiel, wenn Missionare auf den Fidschi-Inseln freundlich von König Lakeba aufgenommen werden. Was war mein letzter Beitrag zur Mission? |
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